Wie können wir die Position des Key Account Managers für die junge Generation attraktiver gestalten?

Am 13. September war es mal wieder soweit! Die Mitglieder und Freunde der european foundation for key account management (kurz efkam) haben sich bei KraussMaffei in München getroffen um sich zu 4 spannenden und hochaktuellen Themen rund ums Key Account Management auszutauschen. Gestartet sind wir den Tag mit einer sehr interessanten Fragestellung: Wie können wir die Position des Key Account Managers für die junge Generation – der Generation y und z – attraktiver gestalten?

 

Hier meine wichtigsten Erkenntnisse aus unserer Diskussion

1. Die junge Generation sucht Jobs vermehrt über Google und weniger über Plattformen.

Während „ältere“ noch Monster, Stepstone und andere Plattformen als Startpunkt für die Jobrecherche verwendet haben, scheint die junge Generation einfach zu googeln! Damit verbunden ist die Frage: Werden Sie als Unternehmen so eigentlich gefunden und wenn ja auf welcher Seite landen diese potenziellen Kandidaten?

 

2. Video wird wichtiger

Lange Texte lesen ist out! Gefragt sind heute eher Videos, die Kandidaten einen lebendigen Eindruck vom Unternehmen UND von der Position des Key Account Managers in Ihrem Unternehmen geben. Haben Sie schon Videos mit Testimonials von Key Account Managern verfügbar?

 

3. Wann texten wir Stellenausschreibungen endlich so wie Verkaufstexte?

Wir haben uns an dem Tag auch einige Stellenanzeigen und Stellenbeschreibungen angesehen. Um die Wahrheit zu sagen, ist mir erst an diesem Tag aufgefallen, wie schmucklos und wenig attraktiv die meisten Beschreibungen aussehen.

Dazu ein Beispiel:

Wie klingt für Sie der Begriff „(hohe) Reisebereitschaft“? Attraktiv oder spüren Sie dabei schon den Schmerz des frühen Aufstehens? Warum beschreiben wir diesen Punkt nicht anders, attraktiver. Beispiel: Durch den Kontakt zu den internationalen Standorten Ihres Key Accounts, haben Sie als Key Account Manager die Möglichkeit, unterschiedliche Länder und Kulturen näher kennenzulernen. Klingt netter, attraktiver, oder?

 

4 – Viele Stellenbeschreibungen reflektieren NICHT die Wünsche und Bedürfnisse der Generation y und z

Ich selbst gehöre noch zur Generation Auspuffrohr! D.h., mich interessierte der Job des Key Account Managers schon allein wegen der Aussicht auf den Firmenwagen mit mehr PS. Der Generation y und z scheint das aber nicht mehr so wichtig zu sein. Heute müssen wir wesentlich stärker andere Aspekte hervorheben, die wir im Key Account Management auch sehr gut anbieten können.

Junge Key Account Manager gewinnen

Dazu wieder ein paar Beispiele:

Flexibles arbeiten (#worklifebalance, #homeoffice, #mobiloffice)

  • Im Key Account Management können wir auch einen Teil der Arbeit im HomeOffice leisten.
  • Während wir den klassischen Flächenvertrieb immer noch stark über die Anzahl der Kundentermine, Anzahl der Kundenanrufe etc steuern, kann ein Key Account Manager sich wesentlich freier, flexibler und selbstbestimmter organisieren.
  • Im Key Account Management bieten wir jede Menge Gestaltungsraum und viel Freiheit für den persönlichen Arbeitsstil.

 

Sinn der Tätigkeit (#purpose, #sinn)

Die Generation heute sucht einen Sinn hinter der Tätigkeit. Wieso machen wir das eigentlich? Welchen Mehrwert bieten wir wirklich? Und auch hier können wir im Key Account Management viel bieten! Durch die Zusammenarbeit mit den Key Accounts sind es gerade die Key Account Manager, die das Leistungsportfolio, die Strategie, die Ausrichtung des eigenen Unternehmens maßgeblich mitgestalten. Key Account Manager sind Gestalter!

 

Weiterbildungsangebot (#karriere, #seminar, #aufbaustudium)

Wichtige Verkaufstrainings, sowie eine Auswahl von Key Account Management Trainings sollten sowie zum Standardangebot gehören. Viele Unternehmen hören aber an dieser Stelle bereits auf, während andere, wie zum Beispiel WÜRTH ausgewählten Mitarbeitern sogar die Möglichkeit bieten, berufsbegleitend einen MBA zu machen. Gerade dieses Angebot für die persönliche Weiterbildung und Weiterentwicklung werden ein Schlüssel zum Erfolg. Haben Sie heute schon eine eigene Akademie oder zumindest ein klares, attraktives Weiterbildungsangebot? Oder ist Ihre Aussage im Gespräch mit dem Kandidaten eher, dass Sie das immer ganz individuell.

 

5 – Die Führung der Generation y und z

Zu guter Letzt hier noch ein sehr wichtiger Aspekt. Wieviel Verständnis haben Sie als Führungskraft eigentlich für die Wünsche und Anforderungen der Generation y and z? Wenn einem Key Account Manager plötzlich der Sinn der Tätigkeit, ein flexibles Arbeiten, die work-life Balance und mehr wichtig ist und er oder sie auf der anderen Seite auf eine Führungskraft der alten Schule trifft, wird das unweigerlich zu Konflikten führen. Wie muss sich die Führung des Key Account Managements zukünftig noch stärker an diese veränderten Anforderungen der Mitarbeiter anpassen? Das wird sicherlich noch einmal eine spannende Entwicklung.

 

Meine Zusammenfassung in einem Satz:

Im Key Account Management brauchen wir top Leute und im Moment habe ich den Eindruck, dass viele Unternehmen noch gar nicht für den anstehenden „War for Talent“ gerüstet sind!

Was sind Ihre 3 konkreten Maßnahmen in Ihrem Unternehmen, um sich für die Generation y and z attraktiv zu machen?